Pirmasens erhält Siegel „StadtGrün naturnah“ in Silber - Bsozd.com

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Auszeichnung durch Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ gründet sich unter anderem auf umfassender Biodiversitätsstrategie der südwestpfälzischen Stadt

Städtische Räume begrünen, den Artenreichtum bewusst fördern und die Bürger dabei aktiv einbeziehen: Für die nachhaltige Gestaltung seiner städtischen Parkanlagen, Grünflächen und Spielplätze wurde Pirmasens jetzt vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt e. V.“ mit dem Siegel „StadtGrün naturnah“ in Silber ausgezeichnet. Hintergrund für die Verleihung des Labels ist das vorbildliche Engagement der südwestpfälzischen Stadt bei der naturnahen Flächengestaltung und -pflege im öffentlichen, aber auch im privaten Raum, um Mensch und Natur ein attraktives Lebensumfeld zu bieten. Das Label ist drei Jahre gültig, danach besteht die Möglichkeit einer Rezertifizierung. Neben Pirmasens hatten sich an der Initiative zur Förderung der biologischen Vielfalt bundesweit in dieser Runde 14 Kommunen beteiligt. Am Ende des Projekts 2021 werden dann insgesamt 49 Kommunen ausgezeichnet sein.

Auch ganz aktuell unterstreicht die Stadtverwaltung wieder ihre Ambitionen in puncto Nachhaltigkeit mit der Aktion „Gelbes Band“. Dabei werden derzeit innerhalb der Kernstadt und den Ortsbezirken von Pirmasens rund 400 Obstbäume auf über vier Hektar Fläche entsprechend markiert. Dies soll der Bevölkerung die Erlaubnis zur freien Ernte von Äpfeln, Birnen und Nüssen signalisieren und zugleich verhindern, dass zu viel ungeerntetes Obst auf Wiesen, in Gärten und an den Feldrainen verrottet.

Blühoasen, heimische Pflanzen und ein Wettbewerb
Im Jahr 2019 hat Pirmasens eine Biodiversitätsstrategie erstellt, um dem bereits bestehenden Grünflächenkonzept nachhaltige Impulse zu verleihen; an einer eigens gebildeten Arbeitsgruppe beteiligten sich Vertreter unter anderem von Naturschutz- und Umweltverbänden, Schulen und Kindergärten, Mitarbeiter des Garten- und Friedhofsamtes, Kommunalpolitiker sowie engagierte Bürger. Im Ergebnis wurden etwa im innerstädtischen Bereich zusätzliche insektenfreundliche Blühoasen geschaffen nach der Aussaat spezieller Samenmischungen aus heimischen und regionalen Wildgräsern und Wiesenblumen. In Kooperation mit örtlichen Schulen sind Insektenhotels entstanden, die Imker AG des Kant-Gymnasiums hat zudem Bienenstöcke aufgestellt. Magerwiesen bieten durch ihren Artenreichtum ein Paradies für Schmetterlinge, Wespen und Bienen, zu dem auch die Hummeln zählen. So hat sich beispielsweise die 15 Hektar große Talaue des Blümelbachs durch eine Renaturierung zum Lebensraum für Fische, Vögel, Nager und natürlich viele Insekten entwickelt. Hinzu kommt die naturnahe Gestaltung und Pflege von Parkanlagen, Spielplätzen und Grünflächen sowie die Verwendung heimischer Arten bei Strauch- und Baumpflanzungen. In diesem Zusammenhang hat etwa das in Pirmasens ansässige Handelsunternehmen WASGAU AG an seinem Verwaltungssitz großflächige Streublumenwiesen angelegt.

Das Pirmasenser Konzept umfasst zudem den Wechselflor: Unter dem Motto „Pirmasens zum Essen gern“ hielten im vergangenen Jahr Spalierobst, Weinreben und Gemüse erstmals Einzug in den Beeten und Anlagen. Ein weiterer Baustein war der Blumenschmuckwettbewerb „Pirmasens blüht auf“, an dem sich Bürger, aber insbesondere auch Schulen, Kindergärten und Gewerbetreibende sowie Hausgemeinschaften, Vereine und Institutionen mit entsprechend gestalteten Balkonen, Vorgärten, Fassaden und Hauseingängen beteiligen konnten.

Zusammenspiel von städtischen Institutionen und engagierten Bürgern
„Pirmasens hat bereits erste Flächen im Straßenbegleitgrün und in Grünanlagen gezielt mit Regio-Saatgut aufgewertet und naturnah gepflegt“, erklärt Dr. Uwe J. Messer, Projektleiter „Stadtgrün“ beim Kommunen für biologische Vielfalt e. V. „Artenreiche Staudenpflanzungen und essbares Gemüse zieren die Blumenrabatten, ein Genuss für Insekten sowie für die Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen.“

„Die Gestaltung des öffentlichen Raums nach naturnahen Konzepten setzt ein Umdenken in Verwaltung, Politik und Bürgerschaft voraus, das Pirmasens längst eingeleitet hat“, so Markus Zwick, Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens. „Von daher freuen wir uns sehr über die Auszeichnung mit dem Label „StadtGrün naturnah“ in Silber durch das Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ und sind stolz, es nun drei Jahre lang tragen zu dürfen.“

Bürgermeister Michael Maas teilt die große Freude über die Auszeichnung und ergänzt: „Es ist uns gelungen, in Pirmasens ein überzeugendes „grünes Paket“ zu schnüren, mit dem wir nachfolgende Aktionen zur Nachhaltigkeit aufbauen können. Möglich wurde das durch die Bündelung einer ganzen Reihe an Maßnahmen, aber nicht zuletzt über das enge Zusammenspiel städtischer Institutionen mit den Einwohnern unserer Stadt.“

Hintergrund Siegel „StadtGrün naturnah“
Das Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt e. V.“ mit Sitz in Radolfzell ist ein Zusammenschluss von mehr als 150 Kommunen, die im Naturschutz engagiert sind. Es stärkt die Bedeutung von Natur im unmittelbaren Lebensumfeld des Menschen und rückt den Schutz der Biodiversität in den Blickpunkt. Visionen des Vereins sind grüne Kommunen als hochwertiger Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen. Entwickelt wurde das Label „StadtGrün naturnah“ im Rahmen des Kooperationsprojektes „Stadtgrün – Artenreich und Vielfältig“, das bis 2021 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit gefördert wird. Im März 2018 haben das Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ und die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) erstmals das Label „StadtGrün naturnah“ an fünf Städte verliehen. Weitere Informationen sind unter https://www.stadtgruen-naturnah.de erhältlich

Ergänzendes zur Stadt Pirmasens
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als „pirminiseusna“, angelehnt an den Klostergründer Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 42.000 Einwohner zählende, rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; davon zeugen unter anderem der Sitz der Deutschen Schuhfachschule, des International Shoe Competence Centers (ISC) oder der Standort der ältesten Schuhfabrik Europas. Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen sind unter http://www.pirmasens.de erhältlich.

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Bildquelle: Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt e. V.“

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