„Alle reden von Digitalisierung der Schulen, aber es fehlen die Grundlagen“ - Bsozd.com

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Digitalisierungsprofessor Key Pousttchi plädiert für ein Pflichtfach Informatik an Schulen

Das neue Schuljahr hat angefangen und läuft nach zwei Corona-gebeutelten Jahren wieder im Regelbetrieb. Zurück zu Tafel und Heft – zurück in die analoge Welt. Ende September empfahl die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK), ein Pflichtfach Informatik einzuführen und die Lehrkräfteausbildung in allen Ländern zu stärken. Eine Empfehlung, die nicht nur die Gesellschaft für Informatik begrüßt, sondern auch der Leiter des wi-mobile Institutes für Digitale Transformation, Prof. Dr. Key Pousttchi. Doch aktuell stellt Prof. Pousttchi dem Bildungsauftrag der Schulen in diesem Bereich ein äußerst schlechtes Zeugnis aus. Denn hier an der Basis, der digitalen Bildung unserer nachfolgenden Generationen, fängt das ganze Dilemma seiner Meinung nach schon an.

„Einer der wichtigsten Faktoren für Deutschlands schlechtes Abschneiden bei der Digitalisierung ist das vollständige Versagen von Schule und Schulpolitik in den letzten 30 Jahren“, so Pousttchi, der bemängelt, dass künftige Generationen lediglich zu Konsumenten ausgebildet würden. Tablets und Computer an Schulen, Lernplattformen – alles gut und schön (wenn sie denn vorhanden sind, funktionieren bzw. das entsprechende Lehrpersonal auch in Bedienung und didaktischer Vermittlung geschult ist), aber damit fördere man nicht die Digitale Transformation im eigentlichen Sinne. „Wer von der Digitalisierung des Landes redet, ohne das Pflichtfach Informatik in der Schule einzuführen, hat die Ernsthaftigkeit des Problems nicht verstanden. Deutschland ist seit 20 Jahren im Blindflug, weil 99 Prozent der Bevölkerung schlicht und ergreifend die Grundlagen fehlen.“ Die Jugend als Digital Natives? „Digital naiv“ wäre vielleicht besser formuliert, so Pousttchi. Denn sie sind lediglich digital native Konsumenten – sie benutzen etwas, das sie nicht verstehen und von dessen Logik sie sich unbewusst dominieren lassen. Seine Forderung an die Schule des 21. Jahrhunderts: Man müsse zurück zur klassischen Bildung in hoher Qualität. Dazu gehöre es heute auch, harte Informatikfähigkeiten zu vermitteln und eine saubere und geplante Digitalisierung für jedes Fach zu entwickeln.

Doch die Realität sei leider eine andere: „Heute wird in der Schule oft weniger Informatikunterricht angeboten als in den 80er Jahren. Dass es Informatik als Pflichtfach nach 30 Jahren immer noch nicht gibt, ist eine Zukunftsvernichtung ersten Ranges“, beklagt der Experte, der als erster deutscher Universitätsprofessor für Wirtschaftsinformatik und Digitalisierung vor genau fünf Jahren den ersten neuartigen Masterstudiengang für Digitalen Transformation einführte.

Auch an der Digitalstrategie des Bundes sieht Prof. Dr. Key Pousttchi eine ganze Reihe an Kritikpunkten. Das Problem in Deutschland sei: Gerade in Schulen, Behörden und Ministerien sei man nicht bereit, die alten und längst dysfunktionalen Abläufe zu hinterfragen: Warum tun wir das überhaupt? Was sind die Ziele? Wie können wir diese Ziele mit modernen Mitteln erreichen? Stattdessen stülpe man den alten Prozessen moderne Technologie über und wundere sich dann, dass keine echten Fortschritte entstehen.

„Aber wenn ich nur eine einzige Ursache nennen müsste, warum große Teile der Bevölkerung und auch der Politik von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz sprechen und doch überhaupt keine Ahnung davon haben: Weil sie es nicht in der Schule gelernt haben! Und da, wo in den Schulen Informatik draufsteht, ist längst nicht überall seriöse Informatik drin. Digitale Transformation ist kein Lifestyle-Thema, sondern eine Ingenieuraufgabe, und der Grundstein dafür muss bereits in der Schulbildung gelegt werden“, fordert der Experte.
Deutschland brauche echte Prozessveränderungen, konkret bedeutet das den Aufbau echter Digitalkompetenz in Politik, Schule und Verwaltung.

Seiner Meinung nach gebe es viele Dinge, die für eine erfolgreiche Digitalstrategie fehlen. Daher arbeitet Prof. Dr. Key Pousttchi aktuell an 10 Thesen zur Digitalen Transformation Deutschlands, die er in Kürze veröffentlichen wird.

Über Prof. Dr. Key Pousttchi
Prof. Dr. Key Pousttchi hat das Thema Digitale Transformation über 20 Jahre an Universitäten erforscht. In diesem Jahr hat er in Naumburg/Sachsen-Anhalt das wi-mobile Institut für Digitale Transformation gegründet. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht eine ingenieurwissenschaftliche Herangehensweise, die sich aus seiner Wirtschaftsinformatik-Forschung ableitet. Das Institut setzt die Arbeit seines Lehrstuhls fort und bearbeitet auf neutraler wissenschaftlicher Grundlage technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Themen zur Digitalisierung. Außerdem wird es kostenfreie Angebote zur digitalen Bildung für Schulen zur Verfügung stellen und auf Universitätsniveau Weiterbildungen für Journalisten, Politiker und Berufstätige anbieten, in denen es darum geht, die digitale Welt tiefergehend zu verstehen und gestalten zu können.
Sein Ziel: Deutschland bei der Digitalen Transformation nach vorne zu bringen.

Kontakt:
wi-mobile Institut für Digitale Transformation GmbH
Salzstr. 1
06618 Naumburg
E-Mail: info@wi-mobile.de
Web: www.wi-mobile.de
Mehr zur Person Key Pousttchi erfahren Sie unter www.pousttchi.de

Das wi-mobile Institut für Digitale Transformation steht in der Tradition der Forschungsgruppe wi-mobile („wi“ für Wirtschaftsinformatik, „mobile“ für Mobile Business als das heute marktbeherrschende Prinzip). Dieser Thinktank wurde bereits 2001 von Professor Dr. Key Pousttchi an der Universität Augsburg gegründet. Sein Ansatz: Wirtschaftsinformatiker im Geiste von Ingenieuren ausbilden, mit ihnen gemeinsam Digitalisierung erforschen und dieses Wissen auch der Wirtschaft zur Verfügung stellen.

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