Zahlen zeigen erstmals: So wenig zielführend ist die Zusammenführung der Pflegeausbildungen für die Branche - Bsozd.com

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Braunschweig (ots) –

Seit dem 01. Januar 2020 wurden die drei Ausbildungen der Pflegebereiche Krankenpflege, Altenpflege und Kinderkrankenpflege mit der Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann ersetzt. Das Ziel der Zusammenführung war es, die Arbeit in der Pflege attraktiver zu machen und den Fachkräftemangel der Branche zu mindern. Ob das mit der neuen Ausbildung möglich ist und welche Nachteile sie mit sich bringt, hat Recruiting-Experte Jann Kaporse analysiert – und kommt zu einem eindeutigen Ergebnis.

Die Berufe der Gesundheits- und Krankenpfleger, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger sowie Altenpfleger wurden zum Berufsbild Pflegefachfrau/-mann zusammengeführt und sollen den Wechsel zwischen der Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege erleichtern. Zudem soll den Fachkräften ein breiteres Tätigkeitsfeld eröffnet werden und sie erhalten im Gegensatz zu den vorherigen Ausbildungen eine Vergütung. Insgesamt 53.610 Menschen haben zum Jahresende 2020 die zusammengeführte Ausbildung zum Pflegefachpersonal gemacht. Allerdings waren es 2019/2020 noch 71.271 in allen Ausbildungen zusammen.

Jann Kaporse: „Diese Fakten klingen zunächst positiv, allerdings wird diese neue Ausbildung zu immer weniger Nachwuchs in der Pflegebranche führen. Statt also die Branche zu stärken, wird sie auf diese Weise nur geschwächt: Denn viele mobile Pflegedienste sind nun nicht mehr in der Lage auszubilden, da sie die Anforderungen nicht erfüllen. Ihnen fehlen die Mitarbeiter, die die benötigten Kompetenzen für die Ausbildung mitbringen.“

Da die Auszubildenden auch einige Zeit im Krankenhaus verbringen müssen, um in der generalisierten Ausbildung alle Themen abzudecken, wollen auch Altenheime diese Ausbildung nicht anbieten. Ihre Auszubildenden würden schließlich weniger Zeit im Altenheim verbringen und die Personalplanung und Einarbeitung ins System erschweren. Zudem haben viele Altenheime Angst, dass ihre Auszubildenden anschließend in den abwechslungsreichen Krankenhäusern bleiben möchten, zumal sie dort ein höheres Gehalt erwartet.

„In diesen Fällen hätten die Altenheime umsonst Zeit und Geld in die Ausbildung einer Fachkraft gesteckt, die anschließend kein Interesse an der Ausbildungsstätte zeigt – daher bieten sie die Ausbildung lieber gar nicht erst an. Da die Krankenhäuser aber ohnehin zu wenig ausbilden, fehlen mit der neuen Ausbildung noch mehr Auszubildende und Fachkräfte am Markt. So schafft die zusammengeführte Ausbildung mehr Probleme als Lösungen für die Pflegebranche“, führt Jann Kaporse aus.

Die Lösung sieht für den Experten dagegen so aus: „Das neue Ausbildungssystem lässt sich nicht von heute auf morgen verändern. Prinzipiell muss man der Branche daher zu verstehen geben, dass die Pflege ohne Ausbildung nicht funktioniert. Die aktuellen Zahlen verraten, dass die Menge der Auszubildenden noch nicht einmal ausreicht, um die Mitarbeiter abzudecken, die jährlich in Rente gehen. Besonders Krankenhäuser müssen begreifen, dass sie mehr Leute ausbilden sollten, als sie selbst benötigen. Denn tun sie das nicht, werden sie in Zukunft sehr viel mehr Patienten aufnehmen müssen, da diese im Altenheim nicht mehr ausreichend versorgt werden können. Auch ein Zusammenschluss der Ausbildungsstätten kann für die Zukunft sehr positive Auswirkungen haben: So kann in einer Größenordnung ausgebildet werden, um auch den Altenheimen ausreichend Pflegekräfte zur Verfügung zu stellen. Zudem kann eine branchenübergreifende Onlinemarketing-Kampagne hilfreich sein, um die jüngere Zielgruppe zu erreichen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und die Ausbildung in ein positives Licht zu rücken“, erklärt Jann Kaporse.

Über High Office IT:

Jann Kaporse und Alexander Grüssmer sind die Gründer der in Braunschweig ansässigen High Office IT GmbH. Mit ihrem einmaligen Mix aus Recruiting und Softwareentwicklung haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, Organisationen die Möglichkeit zu geben, die besten und nicht die nächstbesten Kandidaten einzustellen. Dafür nutzen sie eine selbst entwickelte Methode des Performance Recruitings, um passive Bewerber zu aktivieren und somit den Bewerberzufluss von Fachkräften zu erhöhen.

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